Mein Ravensburg im Schwabenland,
wie liegst du schön am Schussenstrand!
Des Obstbaum´s Blüt´, der Rebe Blatt
umrahmen dich, du schöne Stadt.
Es lacht vor dir ein freundlich Tal,
sei mir gegrüßt viel tausendmal
Die Alpenriesen schau´n herein
zu dir mit hellem Silberschein,
seh´n sich an dir doch niemals satt,
du wunderschöne Schwabenstadt.
Du Perle in dem Schussental
sei mir gegrüßt viel tausendmal
Weithin reicht deiner Türme Gruß.
Voll Anmut an der Veitsburg Fuß
ruhst du voll Glanz in Maienpracht.
Mit Sehnsucht hab ich dein gedacht
in weiter Welt viel tausendmal,
mein Ravensburg im Schussental.
Erfasset mich des Todes Hand
Einst fern von Dir im fremden Land
So wünsche ich nur dies allein
O, lass mich doch begraben sein
Drum bitt ich heut schon tausendmal
Zu Ravensburg im Schussental.
Mein Ravensburg, mein Rutenfest,
geliebt von uns auf´´ s allerhöchst.
Des Burgers Stolz, der Jugend Freud,
das Fest der frohen Herzlichkeit.
Das schönste Fest im Schussental.
Sei mir gegrüßt viel tausendmal!
1.-4. Strophe, Wilhelm Mayer, 1924
Danke auch an den Freundeskreis "Rettet die 4. Strophe"
5. Strophe, Albrecht Kraus, 1980
Es leben alle Schützen hoch
im deutschen Vaterland!
Von biedern Schützen stammen wir,
und säh uns Vater Teut allhier,
er reicht´ uns froh die Hand!
Wißt ihr, wer Deutschlands Retter war?
Ein Schütz, der Held Armin!
Er schlug bei hellem Morgenrot
der Römer Legionen tot,
und wir sind frei durch ihn!
Zwei ganze tausend Jahre frei
und deutsch, wie vor, durch ihn.
Teuts Sprache reden alle noch,
drum, wer sie redet, spreche: hoch!
Hoch leb´ der Schütz Armin!
Doch mehr, als Ruhm und Vaterland
ist uns die Menschheit noch!
Den edlen Frieden geb´ ihr Gott!
Wer sich erbarmet fremder Not,
wer Mensch ist, lebe hoch!
David Friedrich Gräter, ca. 1780
Willkommen uns, du Tag der Freude,
froh kehrst du wieder uns zurück;
rings um dich prangt im Feierkleide
die Jugend und ihr heit´rer Blick;
grüßt jauchzend deinen Segensstrahl,
ihr Wonnelied füllt Berg und Tal
Und fröhlich stimmt in ihre Wonne
der Eltern frohes Herz auch ein;
ja, jedem lächelt deine Sonne
und ehrt ihn, deiner sich zu freu´n.
Was Gottes Segenshand dir gab,
streust segnend du auf uns herab
Ja, schwört aufs neue zu der Tugend,
schwört heilig ihr mit Herz und Mund;
das Alter knüpfe wie die Jugend
stehts fester ihrer Segensbund.
Dann kehrt mit immer höherem Glück
die Wonne dieses Tags zurück.
J. G. Eben, 1826